Grammatik

Ästhetik der Differenz, Neue Galerie für Zeitgenössische Kunst Häselburg, Gera 2020

Installation (Audio, Zeichnungen, vorgefunden Gegenstände), Maße variabel

Die Installations-, Objekt- und Medienkünstlerin Rana Matloub beschäftigt sich mit Fragen der Identität und dem Aufteinandertreffen von Kulturen. Sie schafft Zusammenhänge ästhetischer Sinnhaftigkeit durch die Verbindung verschiedener Medien und Sinnebenen. Oft verbindet sie gesprochene Texte mit Zeichnungen und Objekten wie im Werk Grammatik. In dieser Arbeit richtet die Künstlerin die Aufmerksamkeit auf die Bestimmung von Gruppenzugehörigkeit, Identität und Fremdheit. Dabei wird der durch Pronomen artikulierte Verweis auf ein Selbst dem Selbst des Anderen in einem Fluss permanenter sprachlicher Verlautbarungen gegenübergestellt. Die Tonspur macht die Konstruktion des Selbst und des Anderen zum Moment einer sich selbst konstituierenden Gesamtheit aus Singularität und Vielfalt. Dieser Ansatz spiegelt sich in der installativen Umsetzung der Arbeit wieder. Sie besteht aus einer Reihe vorgefundener und von der Künstlerin selbst erschaffener Bildobjekte heterogener Art, deren Pluralität und Zusammenstellung eine räumliche Einheit generiert, die die subjektive Dimension des Gesprochenen erweitert und dessen Fluss in die Kontingenz einer erfahrbaren Raumsituation integriert.

Text: Alejandro Perdomo Daniels